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Metz / Lothringen / Kathedrale
Kathedrale: gebaut von 1220- 1520 also 300 Jahre aber danach gab es immer noch Umbauten.
Sie heißt Cathédrale St. Etienne (Sankt Stephans Kathedrale)
Fensterfläche: 6500 qm Fußballfeld 7140 qm
Name: La lanterne du Bon Dieu / Die Laterne Gottes (wegen der vielen bunten Fenster)
Gotik: große Fenster, spitze Bögen, Strebebögen, Strebepfeiler
Gotik wurde in Frankreich erfunden.
Was stand hier vorher?
Ein Oratorium (Gebetsraum) das dem Hl. Stephanus geweiht war.
415 hatte man - angeblich -Knochen des Heiligen Stefan in Jerusalem gefunden. Danach wurden viele Kirchen dem hl. Stefan geweiht.
1040 Weihe einer romanischen Kirche
Warum ist der Eingang schräg?
Es waren ursprünglich zwei Kirchen. Vorne hatte man ursprünglich eine achteckige Marienkirche gebaut. Heute ragt noch die kleine Apsis dieser ehemaligen Stiftskirche neben dem schrägen Eingang, der heute als Haupteingang dient, aus dem Kirchenbau heraus.
Antisemitismus
Hier wird rechts in symbolischer Form das Judentum dargestellt, als Frau mit verbundenen Augen, die nicht sieht, dass Jesus der Messias ist. Sie hat die Gesetzestafeln in der Hand, schaut aber nicht hinein, zum Zeichen dafür, dass die Juden, selbst nicht ihre eigenen Gesetze halten. Die Lanze der Frau ist zerbrochen, das bedeutet, dass das Judentum keine Macht hat. Das Bild hat eine antisemitische Bedeutung. Das gab es leider auch im Mittelalter.
Gegenüber wird die Kirche dargestellt, ebenfalls als Frau. Sie hat eine Krone auf und einen Kelch mit dem Blut Christi in der Hand. Ihre Lanze ist eine Waffe. Die Lanze symbolisiert die Macht der Kirche
Innen ist an einer Säule der Marienkapelle eine “Judensau” angebracht.
Im Mittelalter wollten die Steinmetze damit die jüdische Bevölkerung beleidigen. Man nennt das Antisemitismus.
Was gibt es sonst zu sehen?
Sakramentskapelle mit Gräbern von zwei Bischöfen aus Boppard
Dietrich Bayer von Boppard (Amtszeit: 1365–1384),
Konrad Bayer von Boppard (Amtszeit: 1415–1459)
Chagallfenster: Moische Schagal geboren 1887 in Russland, Jude gestorben 1985 in Südfrankreich Fenster von 1961
Kaiser Wilhelm II als Daniel doch der Schnurrbart ist ab.
Das Westportal, dort wo normalerweise Kirchenportale sind, ist so erst in der Zeit Wilhelms II, des deutschen Kaisers gestaltet worden. Auch heute ist der Eingang eigentlich immer geschlossen. Kaiser Wilhelm ließ diesen Eingang im gotischen Stil gestalten. Vorher war er durch einen klassizistischen Vorbau verunstaltet worden. Eine Prophetenfigur, die des Daniel, hat das Gesicht von Kaiser Wilhelm. Ursprünglich hatte diese Danielfigur auch einen Schnurrbart. Als 1940 die Nazis in Metz einfielen, haben sie den Schnurrbart des Kaiser Wilhelm, bzw. des Propheten weggemeißelt.
Das Weltgericht:
Wie an vielen mittelalterlichen Kirchen ist auch in Metz am Westportal eine Weltgerichtsszene angebracht: Man sieht Jesus oben in der Mitte als Richter. Darunter in der Mitte steht ein Engel mit einer Waage. Die Waage steht für die Gerechtigkeit, das Abwägen von Gutem und Bösem. Links unten von Jesus aus gesehen, - von uns aus also rechts - sind die Bösen, die in die Hölle kommen. Rechts unten von Jesus aus gesehen, sind die Guten, die in den Himmel kommen.
Metz: Gallische Stadt
Arnulf von Metz war ein Bischof im 6. Jahrhundert. Er starb 640 n. Chr. Damals war es noch üblich, das auch Bischöfe Frauen und Kinder hatten. Er ist der Urahn von Karl dem Großen.
Metz als deutsche Stadt
Metz war von 1871-1918 deutsch, denn Frankreich hatte den Krieg, den es begonnen hatte, verloren. Von 1871- 1918 lebten viele Deutsche in der Stadt. Deutsch wurde Sprache der Stadt.
Manche Franzosen verließen auch die Stadt.
Es gibt deutsche Gebäude:
1. Temple Neuf: eine evangelische Kirche im neoromanischen Stil
2. Bahnhof: ebenfalls neoromanisch (wilhelminischer Stil) gebaut, um deutsche Truppen schnell hierhin bringen zu können um Metz - als deutsche Stadt - verteidigen zu können
Lothringen:
das Frankenreich unter Karl dem Großen umfasste Frankreich und Deutschland
Der Sohn Karls des Großen, Ludwig der Fromme, hatte 3 Söhne: Lothar, Ludwig (der Deutsche) und Karl (der Kahle). Ludwig der Fromme gab jedem Sohn einen Teil.
Lothar bekam die Mitte zwischen Deutschland und Frankreich. Daher heißt das Gebiet Lotharingen.
Lothringen blieb kein selbstständiges Land. Schon die Brüder Lothars hatten sich gegen ihn verschworen. Später war Lothringen mal deutsch, mal französisch. Es hatte sogar mal einen polnischen König.
Deutsch war Lothringen von 1871 bis 1918. Man sieht das an einigen deutschen Gebäuden, z,B. dem Bahnhof.